Heute gibt es so viele Lernformate wie noch nie und auch das E-Learning am eigenen PC findet immer mehr Einsatz. Doch was passiert nach dem erfolgreichen Abschluss einer Schulung oder eines E-Learnings? Hier geht das Lernen doch eigentlich weiter, denn nun setzen wir das neue erlernte Wissen in unserer Arbeitspraxis bzw. im Alltag ein. Oft stoßen wir dabei schnell an unsere Grenzen, denn beim Einsatz im Alltag ergeben sich neue Fragen und Anwendungsfälle. Hier greift das Social Learning, was unserer Meinung nach ein unverzichtbarer und enorm wichtiger Teil des Lernens darstellt.
Was ist Social Learning?
Social Lernen bezeichnet das Lernen im Austausch mit anderen. Menschen lernen von- und miteinander und das kann in verschiedenen Formen sein wie beispielsweise online, in Foren und Communities oder offline, mit regelmäßigen Treffen oder Lerncamps. Die klassischen Lernformen treten hier in den Hintergrund und der Austausch tritt in den Vordergrund.
Was muss beim Social Learning beachtet werden?
Der geeignete Rahmen
In welcher Form können die Mitarbeitenden in Kontakt treten? Gibt es eventuell eine Online Plattform oder werden regelmäßige Treffen organisiert? Gibt es unterteile Lerngruppen die Ihre Ergebnisse dann aber regelmäßig der Allgemeinheit präsentieren? Hier muss jedes Unternehmen/ jede Organisation einen eigenen passenden Weg finden. Gibt es mehrere Standorte die aber gemeinsame Projekte bearbeiten bietet sich ein Onlinerahmen an, der durch persönliche Treffen ergänzt werden kann. Gibt es nur einen Standort bieten sich regelmäßige Austausch-Treffen im Unternehmen selber an.
Möchte man auch über den Tellerrand hinausschauen bieten sich unternehmensübergreifende Events wie bspw. Kongresse oder Lerncamps an, zu denen man themenbezogen auch Teilnehmer:innen anderer Unternehmen und Branchen einladen kann.
Hierbei gilt: der Austausch und Zusammenhalt der Mitglieder solcher Lerncommunities stehen im Fokus und werden um passende Tools lediglich ergänzt bzw. unterstützt.
Die Teilnahme bewerben und eventuelle Hürden abbauen
Der Rahmen ist geschaffen und jetzt kann das Social Learning los gehen. Was aber genauso wichtig ist: es muss für eine gute Annahme unter den Mitarbeitenden gesorgt werden. Nicht jeder wird sich auf Anhieb vorstellen können wie genau Social Learning funktioniert und welche Ergebnisse die investierte Zeit bringen kann.
Hier ist eine gute interne Kommunikation und transparente Informationsweitergabe unerlässlich. Jegliche Bedenken der Mitarbeitenden müssen aus der Welt geschafft werden und die neue Form der Zusammenarbeit und des Wissensaustauschs sollen dabei so vorgestellt und angeteasert werden, dass Neugier und im besten Fall Freude auf das neue Unbekannte entstehen.
Zudem muss allen dabei klar sein: was, mit wem und wie und wo.
Welche Themen werden besprochen, welche Dateien können ausgetauscht werden, welche Tools und Kanäle kommen zum Einsatz und wie und wo kann ich mich einbringen. Eine kleiner erster Guide bzw. ein schön und einfach gestaltetes Infoblatt können hier helfen.
Eine gewisse Struktur
Es hilft - gerade bei größeren Communities - eine Grundstruktur zu entwickeln und eventuell auch eine Moderatorin/ einen Moderator zu haben. Diese Person sollte gemeinsam mit der Community die wichtigsten Regeln definieren und auf deren Einhaltung achten, regelmäßig nach Feedback fragen und gegebenenfalls die Teilnahme der Mitarbeitenden im Blick halten. Kommen alle zu Wort oder geraten eventuell immer die gleichen Personen in den Hintergrund? Kommunizieren alle in der angedachten Art und Weise? Gibt es Konflikte? Was sollen die Ergebnisse und Ziele sein für die ganze Gruppe? Für persönliche Treffen kann vorab eine Art Agenda oder Ablaufplan erstellt und verteilt und eventuelle Beiträge abgestimmt werden. So haben alle Teilnehmer:innen die gleichen Chancen und der Austausch kann in einer angenehmen Atmosphäre erfolgen.
Schrittweiser Beziehungsaufbau
Ein guter Austausch basiert langfristig auch auf Vertrauen. Die Mitarbeitenden lernen sich nach und nach besser kennen und werden sich vielleicht nicht von Anfang an fallen lassen können in einer neuen Gruppe. Zu Anfang wird eine neue Lerncommunity so auch immer etwas mehr Zeit benötigen um beispielsweise Regeln zu definieren und sich über Ihre Hintergründe und Ziele auszutauschen. Eine Kennenlernzeit ist völlig normal und auch sehr wichtig. Dabei können Gemeinsamkeiten und eventuelle Fachexperten erkannt und so Aufgaben und To Dos zielbringender verteilt werden. Mit der Zeit wird sich das Lernteam einspielen und viele Prozesse schneller und automatisiert Laufen. Es können so gute Beziehungen aufgebaut werden - vielleicht ja sogar abteilungs- und standortübergreifend - und die Motivation mit den "neu gewonnen Freunden" Lösungsansätze zu entwickeln kommt dann oft von ganz alleine und nimmt immer mehr Fahrt auf.
Präsentation der Ergebnisse
Haben die Lerncommunities nun Ihre ersten Lösungen erarbeitet und/ oder die Lerncommunity-Ziele erreicht ist es eine schöne Idee wenn die Teilnehmer:innen diese im Unternehmen präsentieren dürfen. Hier bieten sich kleine Events an oder die Möglichkeit im Intranet darüber berichten zu dürfen und somit die Informationen mit allen zu teilen und die Teilnehmer:innen der Lerncommunities auch für die erzielten Ergebnisse zu "feiern". Das schafft ein positives Mindset und stärkt die Unternehmenskultur. Neue Mitarbeiter:innen oder Mitarbeiter:innen, die noch keiner Lerncommunity angehören, fühlen sich eventuell so bestärkt auch Teil einer solchen Gemeinschaft zu werden und die Arbeit der aktuellen Lerncommunities wird gewürdigt und anerkannt.
Machen Sie Social Learning in Ihrer Organisation möglich oder sind Sie eventuell schon Teil einer Lerncommunity? Wir sehen hier ein großes Potential und haben das bei der Entwicklung unserer Lösungen auf jeden Fall immer auf dem Radar.